Modernisierte Infrastruktur für eine fortschrittliche Patientenversorgung

(18.10.2017)

Feierliche Eröffnung der neuen Zentralen Elektiven Aufnahme, zusätzlicher Untersuchungsräume und der Intensivstation B sowie Richtfest für einen Ersatzneubau

München, 18. Oktober 2017: Das Krankenhaus Barmherzige Brüder München feierte am 16.10.2017 im Beisein der Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml Richtfest eines Ersatzneubaus sowie die Segnung und Eröffnung eines vergrößerten Wartebereichs, der umgestalteten Eingangshalle und einer neuen Zentralen Elektiven Aufnahme (ZEA) mit zusätzlichen Untersuchungsräumen. Außerdem wurde die erweiterte Intensivstation – zukünftig Intensiv B – der Öffentlichkeit vorgestellt. In Betrieb gehen die Zentrale Elektive Aufnahme und die Intensivstation B planmäßig am 18.10.2017. Musikalisch untermalt wurden die Feierlichkeiten von der Band Buffzack mit bayerischem Jazzpop.

Das Investitionsvolumen der Baumaßnahmen beträgt rund 28 Millionen Euro, der Freistaat Bayern fördert das Projekt mit 16,9 Millionen Euro, den Rest finanziert das Krankenhaus zusammen mit seinem Träger, der Barmherzige Brüder gemeinnützige Krankenhaus GmbH, über Eigenmittel. Der Um- und Neubau erstreckt sich auf insgesamt 5.100 m² Nutzfläche. Es entsteht eine moderne Infrastruktur, die den Ansprüchen einer fortschrittlichen Patientenversorgung entspricht. Geschäftsführerin Dr. Nadine Schmid-Pogarell erklärt dazu: „2014 mussten wir die ursprüngliche Planung zur Erweiterung und Modernisierung unseres Hauses überdenken. Hauptursache waren und sind die Bewegungen auf dem Münchener Krankenhausmarkt und die der Patienten, die dazu führen, dass wir immer mehr Notfälle und intensivpflichtige Patienten aufnehmen, als dies noch wenigen Jahre zuvor der Fall war.“ Daher wird die Intensivstation östlich und westlich der bestehenden Station erweitert und die bisherige komplett saniert. Der erste Abschnitt der Modernisierungsmaßnahmen im Intensivbereich ist mit der Eröffnung der Intensivstation B abgeschlossen. Insgesamt wird die Anzahl der Betten auf 26 Intensivbetten steigen. Schmid-Pogarell dazu: „Die weiteren Bauphasen umfassen dann im nächsten Schritt die bisherige Intensivstation, die Verlagerung des Aufwachraumes zwischen unsere beiden OP-Trakte, die Erweiterung der Zentralen Notaufnahme sowie die Vergrößerung der Plattform vor der Notaufnahme und die Verstärkung der Zufahrtsrampe für die Rettungsfahrzeuge; dies bedeutet für uns einen sehr herausfordernden Umbau im Bestand, der eine Fläche von weiteren fast 900 m² umfasst.“ Sie dankte den zuständigen Baufirmen, allen voran dem Architekturbüro Felix + Jonas, und dem Bereichsleiter Bau und Technik bei den Barmherzigen Brüdern Florian Kleinert für ihre vorbildliche Arbeit, ihren Einsatz und ihre Kreativität.

Staatsministerin Melanie Huml würdigte in ihrer Rede die Arbeit der Barmherzigen Brüder und sagte: „‘Das Herz befehle!‘, dieses Leitmotivihres Ordensstifters Johannes von Gott gilt auch heute noch für die Barmherzigen Brüder. Sie wollen offen sein für die Bedürfnisse und Sorgen der Menschen und sich für die einsetzen, die krank, behindert, alt oder benachteiligt sind. Es herrscht hier ein guter Geist. Und vermutlich ist das auch der Grund dafür, weshalb die Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder einen so ausgezeichneten Ruf genießen. Konfessionelle Träger wie Sie leisten einen großen und wichtigen Beitragzu einerMedizin auf höchstem Niveau in Bayern. Dafür danke ich Ihnen sehr und verspreche, dass der Freistaat Sie auch weiterhin nach Kräften unterstützen wird.“

Weiter ging sie auf die heutigen Herausforderungen an die Medizin ein, wo eine rein organbezogene Sichtweise bei der Behandlung und der Zufriedenstellung der Patienten oft nicht mehr reiche, sondern eine große Anzahl von Erkrankungen und Beschwerden auch psychische Ursachen haben. Huml wörtlich: „Es ist eine hohe Kunst, die immer weiter ausdifferenzierte Hochleistungsmedizin mit einer ganzheitlichen Sicht auf den Menschen zu verknüpfen. Wir brauchen aber beides: hochspezialisiertes Medizinwissen und umfassende menschliche Betreuung und Zuwendung. Sie leben in den Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder beides vor! Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in München orientiert sich mit den eröffneten neuen Räumlichkeiten noch mehr an den Wünschen der Patienten und stellt sich dabei zugleich neuen Anforderungen an die Patientenversorgung.“

Beim Richtfest ging Pater Provinzial Benedikt Hau auf die vielfältige Krankenhauslandschaft in Deutschland ein und sagte: „Wir alle dürfen dankbar sein, in einem Land zu leben, in dem die Finanzierung des Gesundheitswesens in einigermaßen geordneten Bahnen verläuft. Der Blick in die Geschichte und auf andere Länder zeigt, dass das nicht selbstverständlich ist. Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft und das spiegelt sich auch wieder in einer Krankenhauslandschaft mit öffentlichen, privaten und freigemeinnützigen Trägern. Und wir Ordensleute sind immer noch da. Wir sind weniger geworden, aber auf die Zahl der Brüder kommt es nicht an. Vielmehr kommt es mir darauf an, den Geist unseres Ordensgründers Johannes von Gott in diesem Haus lebendig zu halten. Es kommt darauf an, dass Ärzte wie Pflegekräfte, Verwaltung wie Orden die Patienten in den Mittelpunkt stellen und nicht sich selbst. Ich bin überzeugt, dass unsere Gesellschaft eine solche Haltung, die sich in den Dienst am Nächsten stellt, dringend braucht.“

Nach den Dankesreden im Rohbau folgten der Richtspruch der Zimmerleute und das Aufziehen der Richtkrone. Pater Johannes von Avila Neuner und Pfarrerin Irmgard Wolf-Erdt, beide Seelsorger im Münchner Krankenhaus der Barmherzigen Brüder schlossen das Richtfest mit einem Gebet und Segenswünschen für den Fortgang der Bauarbeiten.

Die Feierlichkeiten wurden anschließend in der Eingangshalle fortgeführt, wo der Ärztliche Direktor Dr. Franz Brettner anekdotenreich an seine Anfänge im Krankenhaus Barmherzige Brüder zu Beginn der 1980er Jahre erinnerte, als die Intensivmedizin Patienten in einigen wenigen Betten betreute und sich über die Jahre zu eine hochspezialisierten Intensivstation entwickelt hat. Eine Kooperation mit dem BRK 1997 half, die Bedeutung der Intensivmedizin bei den Barmherzigen Brüdern zu steigern und dann im Münchner Raum bekannt zu machen. Die ökumenische Segnung der neuen Räume und der Intensivstation durch Pater Johannes und Pfarrerin Wolf-Erdt bildeten das Ende der offiziellen Veranstaltung.

Bildrechte: Krankenhaus Barmherzige Brüder München
Fotografin: Olta Elezi
Personen auf dem Gruppenbild von rechts: Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Barmherzige Brüder Dr. Franz Brettner, Geschäftsführerin München Dr. Nadine Schmid-Pogarell, Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml und Christian Kuhl, Vorsitzender Geschäftsführer des Barmherzige Brüder Krankenhausverbunds.

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