Klinik für Innere Medizin II - Kardiologie, Pneumologie und Notfallzentrum
Untersuchungsmethoden Pneumologie
Endoskopie/Lungenspiegelung
Lungenspiegelung
Erkrankungen der Luftröhre (Trachea), der Bronchien und der Lunge können mittels Lungenspiegelung (Bronchoskopie) untersucht werden. Bei der flexiblen Bronchoskopie wird in einer milden Kurznarkose und unter lokaler Betäubung ein dünner Schlauch (ähnlich wie bei der Magenspiegelung, aber dünner) über die Nase oder den Mund durch die Stimmlippen in die Luftröhre vorgeschoben und diese auf dem Monitor beurteilt. Schiebt man das Gerät weiter vor, so erreicht man die Bronchien und Subbronchien, wo Lungentumore und Lungenkrebs entstehen. Mit kleinen Zangen, Bürsten, Spülung und Kathetern wird versucht, kranke Zellen des auffälligen Gewebes zur Aufarbeitung beim Pathologen zu gewinnen. Mit dem Argon-Beamer kann krankhaftes Gewebe, dass z. B. Bronchien verlegt abgetragen werden, um den Luftstrom in die Bronchien wieder zu ermöglichen. Auch können Blutungen gestillt werden.
Unter Röntgenkontrolle können weiter außenliegende Tumore biopsiert werden.
Lavage, bronchoalveoläre Lavage
Über die Spülung (Lavage) von Bronchien, Lungenlappen-oder Lungensegmenten mit Kochsalzlösung wird Material gewonnen, um es auf Bakterien, Viren, Pilze zu untersuchen. Auch auf Krebszellen wird untersucht.
Bei der bronchoalveolären Lavage werden die Lungenbläschen angespült. Sie erfordert eine größere Spülmenge sowie eine gewisse Expertise in der Abnahme. Die gewonnene Flüssigkeit wird über ein Spezialverfahren auf die Zellzusammensetzung untersucht. Dies hilft insbesondere in der Diagnostik von Lungengerüsterkrankungen, Lungenkrebs und Infektionen.
Biopsie mit Zange/Nadel/Bürste
Mit kleinen Zangen, Bürsten, Spülung und Kathetern wird versucht, kranke Zellen des auffälligen Gewebes zur Aufarbeitung beim Pathologen zu gewinnen.
Transbronchiale Biopsie
Bei der transbronchialen Biopsie wird Lungengewebe außerhalb des mit dem Bronchoskop einsehbaren Bereichs aus der Lungenperipherie oder aus Lungenrundherden gewonnen. Dies erfolgt zumeist unter Röntgendurchleuchtung. Sie ist zur Diagnostik von Lungengerüsterkrankungen und zur Diagnostik von Lungenkrebs notwendig.
Pneumologische Funktionsdiagnostik
Spirometrie
Bei einem Lungenfunktionstest wird der Luftstrom beim Ein- und Ausatmen gemessen und bewertet. Dazu ist neben der Ruheatmung auch die maximale Aus- und Einatmung notwendig. Hier kann neben vielen anderen Messungen beurteilt werden, wie groß das Lungenvolumen ist und ob das Ein- und Ausatmen erschwert ist (z. B. beim Asthma oder bei COPD).
Bodyplethysmographie mit Broncholyse oder Provokationstest
Eine Erweiterung der Spirometrie in der Lungenfunktionsdiagnostik stellt die Bodyplethysmographie dar. Die Untersuchung findet in einer geschlossenen Kabine statt und erlaubt eine noch differenziertere Beurteilung der Lungenvolumina und Strömungsverhältnisse.
Liegt eine Verengung der Atemwege vor, wird ein Broncholysetest durchgeführt, d. h. nach einer Inhalation eines bronchialerweiterenden Medikaments eine erneute Messung der Atemströme und Lungenvolumina durchgeführt.
Wird ein Asthma bronchiale vermutet, wird mittels Inhalation eines Medikaments eine Allergenexposition „nachgestellt“ und danach der Effekt mittels erneuter Bodyplethysmographie erfasst.
Diffusionsmessung
Die Gasaustauschfläche in der Lunge, sowie Veränderungen der Blutluftschranke in den Lungenbläschen können mittels CO-Diffusionsmessung genauer eingegrenzt werden. Hier wird ein ungefährliches Testgas einmalig inhaliert und in der Ausatmung gemessen.
Schlafapnoescreening
Schlafbezogene Atmungsstörungen, Atemaussetzer in der Nacht, Schnarchen, usw., kann mittels einer nächtlichen Schlafuntersuchung mit einem kleinen Gerät, das während der Nacht am Körper getragen wird und Atmung, Puls, Sauerstoffsättigung und Unruhe registriert, weiter abgeklärt werden.
Punktionen und Drainagen
Rippenfellpunktion (Pleurapunktion), Lungenpunktion
Flüssigkeit im Rippenfell ist krankhaft (bis auf einen dünnen Flüssigkeitsfilm). Zur Diagnostik der Ursache erfolgt unter lokaler Betäubung weitgehend schmerzfrei und ultraschallgesteuert eine Punktion zur Entnahme von Flüssigkeit zur Untersuchung im Labor.
Ist viel Flüssigkeit vorhanden, wird auch zur Therapie der Luftnot möglichst viel Flüssigkeit abgelassen (Rippenfellergussdrainage).
Tumore der Lunge lassen sich z. T. mittels Ultraschall darstellen, wenn diese rippenfellnah liegen. So kann hier auch eine strahlungsfreie Probeentnahme (Biopsie) erfolgen.
Rippenfellergussdrainage
Flüssigkeit im Rippenfell bei Herzschwäche, bei Lungenentzündung, Rippenfellentzündung oder Rippenfelltumoren bzw. Metastasen anderer Tumore muss häufig abgelassen werden, um insbesondere die dadurch bestehende Luftnot zu bessern. Es kann die Einlage eines Plastikschlauchs über einige Tage sinnvoll sein.
Bei manchen Rippenfellergüssen kann ein Schlauchsystem unter die Haut implantiert werden. Mit Hilfe eines einfachen Adaptersystems kann der Patient bei chronischen Ergüssen, diese zu Hause selbst von Zeit zu Zeit ablassen und muss dafür nicht immer in das Krankenhaus kommen (PleurX-Katheter).
Belastungsuntersuchung
Spiroergometrie
Die Spiroergometrie ist eine Untersuchung zur Beurteilung der Ausdauerfähigkeit und der Leistungsfähigkeit des Herzkreislaufsystems bei ansteigender körperlicher Belastung auf dem Fahrrad. Diese Untersuchung wird bei Patienten mit Herz- oder Lungenschwäche, aber auch bei Leistungssportlern durchgeführt. Der Patient trägt dabei eine Atemmaske, dies ermöglicht eine besonders genaue Analyse der Leistungsfähigkeit durch die Analyse bestimmter Stoffwechselprozesse und der Atmung. Gleichzeitig erfolgen die Ableitungen der Herzfrequenz über das Belastungs-EKG und eine Blutdruckmessung.
Beatmungstherapie
Intensivbeatmung
Patienten mit einer schweren Lungenentzündung, schwerem Asthmaanfall, schwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder Schocklunge können eine lebensrettende Beatmung benötigen. Entweder über einen Beatmungsschlauch in der Luftröhre (Intubation) in Narkose oder über eine Beatmungsmaske wird der Patient mit Sauerstoff versorgt und zur Entlastung der Atmungsmuskulatur so lange beamtet, bis die akute Erkrankung soweit gebessert ist, dass er wieder ausreichend selbst atmet. In Einzelfällen muss ein Luftröhrenschnitt durchgeführt werden, z. B. bei Patienten, die sehr schwer erkrankt bzw. schon lungenvorerkrankt sind. In einigen Fällen ist auch eine Lungenersatztherapie (ECMO, ILA) notwendig.
Heimbeatmung
Patienten mit akut obstruktiver Lungenerkrankung können dauerhaft von z. B. einer nächtlichen Maskenbeatmung profitieren, die die Atmungsmuskeln vorübergehend entlastet und somit den Patienten tagsüber belastbarer macht. Diese Einstellung erfolgt zunächst auf unserer Überwachungsstation.