Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Unterstützende Angebote

Das Behandlungsteam der zu betreuenden Intensivpatienten setzt sich aus verschiedensten Berufsgruppen zusammen. Neben dem ärztlichen und pflegerischen Bereich, sind ebenfalls die Physiotherapeuten, Logopäden, Ökotrophologen, der Sozialdienst, Ethikberater und die Seelsorge zum Wohle des Patienten und seiner Angehörigen in das Behandlungsgeschehen involviert.

Aromatherapie

Unter Aromatherapie versteht man die Anwendung ätherischer Öle zur Linderung von Krankheiten oder zur Steigerung des Wohlbefindens. Neben den Fachpflegekräften sind vor Ort weitergebildete Aromapraktiker, die die Aromatherapie ergänzend zur Schulmedizin einsetzen. Die Aromatherapie in der Intensivpflege wird im Krankenhaus Barmherzige Brüder seit mehr als 15 Jahren erfolgreich eingesetzt und hat sich etabliert.

Die Anwendungsformen können sehr unterschiedlich sein. Angefangen bei der Raumbeduftung, über Waschungen, Einreibungen bis zur Massageanwendung. Massagen mit ätherischen Ölen sind ein nachhaltiges Erlebnis und mehr als „Wellness". Mit dem kompetenten Einsatz ausgewählter ätherischer Öle lässt sich die Wirkung einer Massage um ein Vielfaches steigern – sowohl auf der körperlichen als auch auf der psychischen Ebene. Die Wirkung der verschiedenen ätherischen Öle ist dabei vielfältig. Von der entspannend-angstlösenden Wirkung über Atemstimulation, Muskelentspannung, Analgesie (Schmerzlinderung) bis hin zu immunstimulierenden Effekten.

Basale Stimulation

In der Intensivpflege geht es in der Akutphase darum, das Leben des betroffenen Menschen zu erhalten und seine Kreislaufwerte zu normalisieren. Nach überstandener Akutphase beginnt dann bereits auf der Intensivstation die Stabilisierungsphase. In dieser Phase versuchen Pflegende unter anderem mit dem Konzept der Basalen Stimulation eine Frühförderung einzuleiten und so eine möglichst rasche Rehabilitation vorzubereiten. Angehörige werden dabei mit in die Pflege einbezogen.

Basale Stimulation ist ein pädagogisch/therapeutisches und pflegerisches Konzept. Es unterstützt durch ganzheitliche, körperbezogene Kommunikation schwer beeinträchtigte Menschen und fördert ihre Wahrnehmungs-, Kommunikations-, und Bewegungsfähigkeiten. Dabei setzt Basale Stimulation auf einfache Mittel wie beispielsweise auditive Angebote, vibratorische Anregungen und bewusste Berührungen, mit dem Ziel Vertrauen und Sicherheit beim Patienten aufzubauen und ebenso sinnvolle Zusammenhänge bei Pflegeaktivitäten herzustellen. Mit basaler Stimulation soll eine Verbesserung der Sinneswahrnehmung, Körperorientierung und Kommunikationsfähigkeit der Patienten erreicht werden. Daneben verfolgt man mit basaler Stimulation zwei weitere Ziele:

Zum einen kann die Pflegefachkraft einfacher eine Beziehung zum Patienten aufbauen, zum anderen soll dem Patienten der Aufbau einer Beziehung zwischen ihm und seiner Umwelt vereinfacht werden. Die einzelnen Maßnahmen der Basalen Stimulation sind keine Rezepte, sondern Angebote an den betroffenen Menschen, mit dem Ziel, Negativreize zu reduzieren sowie eine rationelle und strukturierte Arbeitsweise im Sinne der basalen Stimulation zu ermöglichen, damit eine positive Entwicklung des Patienten möglich wird.

Atmungstherapie

Seit 2015 setzen wir in der Klinik für Intensivmedizin eine Atmungstherapeutin (DGP) mit zweijähriger Fachweiterbildung bei Patienten mit Atemwegs-Lungenerkrankungen ein. Die Atmungstherapeutin ist dabei das Bindeglied zwischen Pflegenden und Ärzten in der Behandlung von Patienten mit Atemstörungen.

Ein Atmungstherapeut arbeitet selbständig und erstellt bei Patienten mit Atemstörungen ausführliche Beatmungsanalysen. Dabei reicht das Behandlungsspektrum vom Erstellen von Entwöhnungskonzepten der Beatmungsmaschine, über prophylaktische Maßnahmen bei gefährdeten Patienten zur Vermeidung von Atemstörungen, bis hin zu Therapiekonzepten bei Patienten mit chronischen Atemstörungen. Der Atmungstherapeut erstellt Behandlungskonzepte und stimmt diese mit den Ärzten und Pflegenden der Klinik für Intensivmedizin ab.

Ziel des Einsatzes eines Atmungstherapeuten ist es, den Krankheitsverlauf zu verbessern und die Eigenverantwortung von Patienten mit chronischen pulmonalen Erkrankungen (v.  a. COPD und andere Erkrankungen mit respiratorischer Insuffizienz) zu fördern.

Der Einsatz umfasst insbesondere folgende Aufgaben:

  • Beatmungsanalysen und Erstellen von Weaningkonzepten in Absprache mit dem Arzt
  • Auswahl geeigneter Inhalationssysteme und Medikamente in Absprache mit dem Arzt sowie die Anwendungsüberprüfung
  • Auswahl und Überprüfung von Sauerstoffsystemen in Absprache mit dem Arzt sowie die Anpassung nach Blutgaskontrollen
  • Besondere Beobachtung von Risikopatienten und Intensivierung der Patientenbetreuung
  • Erkennen respiratorischer Komplikationen und Einleitung einer spezifischen Therapie in Absprache mit dem Arzt
  • Erkennen infektiöser Komplikationen (v.  a. Atemwegsinfektionen)
  • Patientenaufklärung und -schulung (Asthma, COPD, Raucherentwöhnung, Inhalation, Sauerstoff), Vermittlung von Selbsthilfetechniken (Atemnot, Husten und Auswurf, ADLs, Notfall)
  • Angehörigenschulung in gleicher Weise.