Klinik für Urologie

Vorhautverengung (Phimose)

Wenn sich die Vorhaut gar nicht oder nur unter Schmerzen über die Eichel des Penis ziehen lässt, spricht man von einer Vorhautverengung (Phimose). Sie ist eine Erkrankung des Penis, die meist angeboren ist oder, was aber selten ist, durch beispielsweise eine lokale Entzündung oder Verletzung erworben wird. 

Diagnose und Behandlung

Der Urologe stellt die Diagnose mittels einer körperlichen Untersuchung. Dabei überprüft er, ob sich die Vorhaut ganz oder nur teilweise über die Eichel zurückschieben lässt und ob sich eventuell ein Schnürring bildet.

Wenn eine Phimose diagnostiziert wurde, ist die Beschneidung die häufigste Behandlungsmaßnahme. Dabei wird ein beweglicher Hautlappen (Vorhaut/Präputium), der die Eichel des männlichen Gliedes umschließt, in einem kleinen operativen Eingriff entfernt. Dieser Eingriff wird entweder unter Vollnarkose oder lokaler Betäubung durchgeführt.

Beschneidung aus medizinischen Gründen

Das Alter eines Kindes spielt eine maßgebliche Rolle bei der Entscheidung, ob eine Beschneidung durchgeführt werden soll. Die Verklebung der Vorhaut ist im frühen Säuglings- und Kindesalter ein normaler Befund (physiologisch); sie sollte auch nicht manuell gelöst werden, da sonst Mikrorisse entstehen können. Nur in etwa der Hälfte der Fälle kann die Vorhaut bis nach Abschluss des ersten Lebensjahres zurückgeschoben werden. Dagegen steigt diese Rate bis auf 90 Prozent nach dem dritten Lebensjahr, bei den 16- bis 17-jährigen Jugendlichen sind es sogar 99 Prozent.

Medizinische Gründe für eine frühzeitig durchzuführende Beschneidung können sein:

  • ständig wiederkehrende Entzündungen.
  • Bildung eines „Ballons“ an der Vorhaut beim Wasserlassen.
  • ständig wiederkehrende Entzündungen der ableitenden Harnwege (wenn keine andere Ursache dafür gefunden wird).

Weitere Gründe, die eine Beschneidung erforderlich machen können:

  • Beim versteiften Glied kann die Vorhaut nicht oder nur teilweise zurückgezogen werden.
  • Durch die verengte Vorhaut kann die Versteifung des Gliedes zu Schmerzen führen.
  • Der Harnstrahl kann beim Wasserlassen durch die verengte Vorhaut abgeschwächt oder verdreht sein.
  • Sehr selten: Es kann überhaupt kein Wasser mehr gelassen werden (Harnverhalt).
  • Wenn die Vorhaut dauerhaft über die Eichel zurückgestreift bleibt, kann sich ein Schnürring bilden (ein sogenannter „Spanischer Kragen“ oder Paraphimose).

Ansprechpartner

Sekretariat
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Anna Mylius
Tel. +49 (0)89 1797-2603
Fax +49 (0)89 1797-2623
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