Sektion Unfallchirurgie
Schienbeinkopfbruch (Tibiakopffraktur)
Am häufigsten kommt es nach Stürzen und Verkehrsunfällen zu Schienbeinkopfbrüchen, sie können aber auch bei Sportunfällen, z.B. beim alpinen Skilauf, auftreten. Bei älteren Menschen kann bereits eine geringe Krafteinwirkung aufgrund eines geschwächten Knochens ausreichen, um den Knochen zu brechen.
Symptome
Ein Schienbeinkopfbruch führt zu Schmerzen vor allem bei Bewegung, das Kniegelenk ist geschwollen und hat einen Erguß. In schlimmen Fällen kann das Gelenk ausrenken. Sollte der Verdacht bestehen, dass Sie sich den Schienbeinkopf gebrochen haben, fertigen wir zwei Röntgenaufnahmen an. Oft sind dann noch computertomographische oder kernspintomographische Untersuchungen notwendig.
Behandlung
Die Therapie von Schienbeinkopfbrüchen hat drei Ziele:
- 1. Wiederherstellung der Glenkfläche, um das Risiko eines frühzeitigen Gelenkverschleißes zu minimieren.
- 2. Wiederherstellung der Achsverhältnisse des Beines.
- 3. Vermeidung einer langwierigen Immobilisation des Kniegelenkes, um eine weitere Knorpelschädigung und Gelenksteife zu verhindern.
Die Brüche können unverschoben und stabil sein. Dann können sie mit einer Ruhigstellung im Gipsverband behandelt werden. Dieses ist aber eher selten der Fall.
Häufig ist der Knochenbruch verschoben. Dann wird der Knochen in einer Operation eingerichtet und stabilisiert. Wir verwenden winkelstabile Platten, die in Abhängigkeit von dem Knochenbruch außen- oder innenseitig oder an der Rückfläche des Schienbeinkopfes angebracht werden. Stark verschobene Brüche werden vorübergehend mit einem äußeren Gestänge (Fixateur externe) stabilisiert.
Bis der Knochenbruch geheilt ist, dauert es üblicherweise sechs Wochen, in denen das Kniegelenk nicht belastet werden darf. Deshalb werden Unterarmgehstützen verordnet. Krankengymnastische Übungen können sofort begonnen werden. Mit den Krankengymnasten wird das Gehen an Unterarmgehstützen in der Ebene und das Treppensteigen geübt. Die Dauer einer Krankschreibung (Arbeitsunfähigkeit) ist abhängig von dem jeweiligen Beruf.
Ob eine Metallentfernung notwendig ist, besprechen wir mit Ihnen nach der Heilung des Knochenbruches.
Ansprechpartner
Sekretariat
Telefon: +49 (0)89 1797-2535
Telefax: +49 (0)89 1797-2505
E-Mail:anke.thurner@barmherzige-muenchen.de
Kontakt / Sprechstunden / Ambulanz