Klinik für Palliativmedizin

Nominierung für herausragendes Engagement für Menschen

(20.11.2018)

Sprechstunde „Weiterleben in Würde“ von PD Dr. Marcus Schlemmer und Dr. Dominik Rahammer wurde für den Bayerischen Gesundheitspreis 2018 nominiert.

In zwei Kategorien konnten sich Ärzte und Psychotherapeuten aus Bayern für den Bayerischen Gesundheitspreis der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) und der Krankenkasse IKK classic in diesem Jahr bewerben, einmal für „Selbstbestimmt leben bis zum Schluss“ sowie für „Gelebte Inklusion“. Teilnehmen konnten alle in Bayern niedergelassenen oder persönlich ermächtigten Ärzte und Psychotherapeuten. PD Dr. Marcus Schlemmer, Chefarzt der Klinik für Palliativmedizin am Krankenhaus Barmherzige Brüder München, und sein Oberarzt Dr. Dominik Rahammer bewarben sich mit ihrer Sprechstunde „Weiterleben in Würde“ um den renommierten Preis. Insgesamt 250 innovative Konzepte und Projekte wurden 2018 für den Gesundheitspreis eingereicht, Dr. Schlemmer und sein Team gehören zu den drei Nominierten in der Kategorie „Selbstbestimmt leben bis zum Schluss“.

Weiterleben in Würde

Die Sprechstunde „Weiterleben in Würde“ wendet sich an Menschen mit fortgeschrittenen Erkrankungen und an ihre Angehörigen. Patienten quälen häufig Sorgen, zum Beispiel im Laufe ihrer Krankheit mit nicht zu lindernden Schmerzen, Luftnot oder Angst alleine gelassen zu werden und für Familienangehörige nur noch eine Last zu sein. Hinzu kommt die Befürchtung, den Ärzten und der Apparatemedizin hilflos ausgeliefert zu sein, verbunden mit dem Verlust von Selbstbestimmung. Daraus resultiert der Wunsch zu sterben, auch wenn die Erkrankung ein Weiterleben erlaubt. Um Patienten und ihren Angehörigen die vielen Möglichkeiten eines „Weiterlebens in Würde“ darzustellen und gleichzeitig konkrete Hilfe anbieten zu können, wurde die multiprofessionelle, ambulante Sprechstunde in der Klinik für Palliativmedizin des Krankenhauses Barmherzige Brüder eingerichtet. Die Verbindungen zu palliativmedizinischen Strukturen wie Palliativstation, Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) und Hospiz erlaubt es, Ratsuchenden direkte praktische Hilfe anbieten zu können, eine Beratung von Experten mit onkologischer und ethischer Expertise zeigt den Patienten Möglichkeiten auf, in Würde weiterzuleben.

Auszeichnung für herausragende Konzepte

Bereits zum siebten Mal zeichnen die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) und die IKK classic herausragende Konzepte in der ambulanten medizinischen Versorgung im Freistaat aus. Der Preis soll einen offenen Dialog über außergewöhnliche, praxistaugliche Ansätze anregen und niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten zur Umsetzung guter Ideen ermutigen. Schirmherrin des Bayerischen Gesundheitspreises 2018 ist Christa Stewens, Staatsministerin a.D. Über die Nominierung und Preisvergabe in den zwei ausgelobten Kategorien entscheidet eine namhaft besetzte Jury, die aus drei Experten besteht, die sich bundesweit im Bereich der Qualitätssicherung und -verbesserung der medizinischen Versorgung besonders hervorgetan haben sowie einem Patientenvertreter und zwei Vertretern der beiden Initiatoren. Das Grußwort zur Preisverleihung hielt Staatsministerin Melanie Huml, MdL, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, der Preis ging an ein Projekt in Erlangen „Vernetzte Versorgungsstrukturen in der AAPV“ von Dr. Markus Beier.