100 Jahre Krankenhaus Barmherzige Brüder

(17.11.2016)

PRESSEGESPRÄCH Donnerstag, den 24. November 2016, 11.00 Uhr, Konferenzspange Raum 2, Krankenhaus Barmherzige Brüder München Romanstraße 93, 80639 München

München (15.11.2016) 1916 erwarb der Orden der Barmherzigen Brüder im Herzen von Nymphenburg den „Controlor“ im Südlichen Schlossrondell. Damit war das Fundament für ein Krankenhaus gelegt, in dem das Herz befiehlt – damals wie heute. Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens lädt das Krankenhaus Barmherzige Brüder München ein zu einem Blick auf 100 Jahre Klinikgeschichte am Romanplatz in Nymphenburg.

Bei einem Pressegespräch stehen Ihnen die Geschäftsführerin der Klink Dr. Nadine Schmid-Pogarell, der Ärztliche Direktor Dr. Franz Brettner sowie vom Orden der Barmherzigen Brüder Prior Frater Emerich Steigerwald für Informationen rund um die Geschichte und Zukunft des Krankenhauses zur Verfügung.

Am 30. November findet ein Festgottesdienst mit Erzbischof Kardinal Reinhard Marx und ein Festakt im Schloss Nymphenburg für geladene Gäste statt.

Geschichte des Krankenhauses Barmherzige Brüder

Das Krankenhaus hat eine bewegte Geschichte hinter sich und sie reicht im Grunde noch viel weiter zurück. Schon 1750 errichteten die Barmherzigen Brüder in München ein erstes Spital, das Krankenhaus zu St. Max. Im Zuge der Säkularisation wurde es 1809 aufgelöst, an seiner Stelle entstand das kommunale Allgemeine Krankenhaus vor dem Sendlinger Tor, heute Teil der Universitätsklinik der LMU. Es dauerte über ein Jahrhundert, bis die Barmherzigen Brüder sich wieder in München etablieren konnten.

Provinzial Sympert Fleischmann (1914 bis 1925) konnte im Jahr 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, das Ausflugslokal „Controlor" am Südlichen Schlossrondell erwerben. Es dauerte aber noch fast ein Jahr, bis am 3. Oktober 1917 die Räumlichkeiten übergeben wurden und die Barmherzigen Brüder dort mit dem Umbau beginnen konnten. Die Patienten der damals 30 Betten waren anfangs ausschließlich Männer, die überwiegend für urologische Erkrankungen Betreuung fanden. Aufgrund der politischen und gesellschaftlichen Lage konnte sich das Krankenhaus zunächst nur langsam entwickeln, 1921 schloss man daher einen Belegungsvertrag mit der Landespolizei. 1931 gelang es, das benachbarte Gebäude am Schlossrondell zu kaufen und mit Hilfe eines Verbindungstraktes eine Erweiterung auf 180 Betten zu verwirklichen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Krankenhaus zum Reservelazarett München II für verwundete Soldaten und Angehörige der SA und SS, doch 1942 legte ein Fliegerangriff einen großen Teil der Klinik in Schutt und Asche. Sechs Menschen, darunter zwei Barmherzige Brüder, fanden den Tod. Zwar wurden die Schäden schnell und notdürftig beseitigt, aber schon 1943 und auch 1945 wurde das Lazarett erneut bombardiert.

Der Wiederaufbau nach dem Krieg begann zögerlich, da es wie überall an Baumaterial und natürlich an Personal fehlte. Aber die Aufbruchsstimmung der 1950er war auch im Krankenhaus Barmherzige Brüder zu spüren. In kürzester Zeit entstand von 1955 bis 1956 der Bettentrakt an der Romanstraße, 1957 die neue Krankenhauskirche und bereits 1966 wurde das Haus nochmals erweitert und zwar unter anderem durch ein neues Bettenhaus, Funktionsbereiche inklusive Zentralsterilisation und 14 Operationssäle, die zu den modernsten Münchens gehörten. Das Behandlungsspektrum wurde ebenfalls erweitert, zur Urologie, Chirurgie und HNO kamen bald zum Beispiel Abteilungen für Innere Medizin und Orthopädie. Und ab 1956 konnten auch weibliche Patienten aufgenommen werden, da der Orden einen Vertrag mit der Caritas-Schwesternschaft schloss, die ab dann für Jahrzehnte die Pflege im Haus prägte.

Zahlreiche Entwicklungen erfuhr das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nymphenburger Schloss gelegene Krankenhaus seit den 1960er Jahren. So war ein Teil der Klinik von 1966 bis 1987 an die Bundeswehr vermietet, und 1991 eröffneten die Barmherzigen Brüder die erste Palliativstation Bayerns an ihrem Krankenhaus - heute die größte in Deutschlands. In den letzten 30 Jahren erhielt die Klinik durch diverse Um- und Neubauten, ihr heutiges Gesicht. Auch in Zukunft wird beständig modernisiert, die Bauarbeiten für den nächsten Schritt haben bereits begonnen, in den kommenden Jahren erhält das Krankenhaus Barmherzige Brüder eine neue Intensivstation, eine größere Notambulanz und eine erweiterte zentrale Patientenaufnahme.

Das Krankenhaus Barmherzige Brüder München auf einen Blick:

Jährlich werden etwa 49.000 Patienten stationär und ambulant von 1.000 Mitarbeitern, davon 170 Ärzte, im Krankenhaus Barmherzige Brüder betreut und versorgt. Die Klinik ist akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München sowie Lehrklinik der deutschen Akademie für Ernährungsmedizin und DIN EN ISO 9001:2008 / proCum Cert zertifiziert.

Die verschiedenen Kliniken sind: Anästhesie, Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Department Gefäßchirurgie, Innere Medizin I - Gastroenterologie, Hepatologie, Onkologie und Allgemeine Innere Medizin mit Department Akutgeriatrie und Department ZEP, Innere Medizin II - Kardiologie, Pneumologie und Notaufnahme, Intensivmedizin, Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Sektion Unfallchirurgie und den Departments Fuß-, Schulter- und Sportorthopädie sowie Wirbelsäule, Palliativmedizin, Diagnostische und Interventionelle Radiologie sowie die Urologie.

Ergänzt wird das Versorgungsangebot des Krankenhauses Barmherzige Brüder München durch eine 24-Stunden-Notfallversorgung, ein Darmkrebszentrum (Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert), ein Prostatazentrum (Dachverband der Prostatazentren Deutschlands DVPZ zertifiziert), das Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung (EndoCert zertifiziert), ein regionales Traumazentrum (TraumaNetzwerk DGU zertifiziert), das Nymphenburger Hernienzentrum (Deutsche Herniengesellschaft zertifiziert), eine Chest Pain Unit (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. zertifiziert) und das Zentrum für Ernährungsmedizin und Prävention ZEP (zertifizierte Schwerpunktpraxis für Ernährungsmedizin, Bundesverband der Deutschen Ernährungsmediziner BDEM) sowie Ernährungsberatung und eine Tagesklinik für ambulante Operationen. Ebenfalls am Krankenhaus angegliedert ist die SAPV Spezialisierte ambulante Palliativversorgung.

Die Belegabteilungen Gynäkologie und Beinverlängerung vervollständigen das Leistungsspektrum des Krankenhauses.