Wenn die Sonne durch das dichte Laubwerk der Bäume flirrt, die dicken Goldfische im Teich gemächlich ihre Runden ziehen, das Wasser des Brunnens gleichmäßig plätschert, fühlt man sich mit einem Mal völlig ruhig und gelassen. Für einen kurzen Moment kann man abschalten und sich in eine andere Welt denken – und das mitten in unserem Patientengarten. Patienten, sofern sie mobil sind, genießen hier ein wenig Natur und Ruhe mit ihren Angehörigen oder bei einem guten Buch, Mitarbeiter verbringen dort gerne ihre Pause. Wenn es nicht gerade regnet, findet sich eigentlich immer jemand zum Plaudern. Selbst die Enten aus dem benachbarten Park des Nymphenburger Schlosses haben schon den Frieden der Anlage entdeckt und tragen zur Idylle der kleinen Oase bei. Bald werden die Blätter um den Teich in Rot-, Gelb- und Orangetönen gefärbt sein und das Laub raschelt unter den Füßen. Der Herbst kann kommen.
Eine liebenswerte Abwechslung war der Besuch der „Pressezwerge“, des Kindergartens der Süddeutschen Zeitung, in unserem Krankenhaus. Im Rahmen eines ganzjährigen Projektes erkunden die Kinder als Stadtdetektive ihre Stadt und besuchten dazu zum Beispiel eine Bäckerei, die Feuerwehr, die Liebfrauenkirche und vieles mehr. Dabei durfte die Besichtigung eines
Krankenhauses natürlich nicht fehlen, denn was passiert, wenn man mal krank ist oder einen Unfall hat? Dies versuchten mehrere Mitarbeiter den Knirpsen spielerisch näherzubringen, was mit viel Freude und Vergnügen auf beiden Seiten verbunden war.
Unsere Sommerausgabe der misericordia hat diesmal einen smarten Einzelgänger zum Titelstar erkoren: Vom Faultier lernen wir, wie ein Leben in Zeitlupe ablaufen kann. „ENTSCHLEUNIGEN“ heißt die Doppelausgabe August/September und macht einige Vorschläge: Wie entspannen wir richtig? Ganzheitlich nach Pfarrer Kneipp oder wie der Kollege beim Radfahren? Der frühere Chefarzt der Palliativstation des Münchner Krankenhauses, Dr. Thomas Binsack, nahm nach 10 Jahren Aufbauarbeit ein Sabbatical und für die freie Zeit des Ruhestands hat er vorher sogar geübt, wie er im Interview verrät.
Üben, üben, üben… dieses Prinzip gilt für jede Tätigkeit, die man im Leben
und in der Arbeitswelt gut bewerkstelligen möchte. Ganz besonders trifft dies auf Ärzte und dabei vor allem für Operateure zu, egal welcher Fachrichtung. Denn hier hilft deren Fertigkeit Leben zu retten. Damit angehende Ärzte genügend praktische Erfahrung sammeln können, werden in unserem Krankenhaus immer wieder entsprechende Ausbildungsworkshops angeboten. Auf unserem Titelbild handelt es sich um das Simulationstraining für Herzkathetereingriffe. Privatdozent Dr. Andreas Stein, im Bild rechts, zeigt einem Assistenzarzt, der seinen Facharzt für Kardiologie machen möchte, am Simulationsgerät, worauf er achten muss.
Die Juli-Ausgabe der Zeitschrift der Barmherzigen Brüder in Bayern, fragt: „Was brauchen wir wirklich?“ Neben dem Interview mit Professor Lessenich finden sich unter anderem Beiträge zum Thema Fleischkonsum und es gibt Tipps, wie sich das Wegwerfen von Lebensmitteln vermeiden lässt. Darüber hinaus führt eine Reportage über die Münchner Straßenambulanz in eine Welt „draußen vor der Tür“ .
Jeder im Münchner Krankenhaus der Barmherzigen Brüder kennt und liebt Pater Johannes von Avila Neuner. Kein Wunder, dass viele Mitarbeiter, Patienten und Freunde von ihm kamen,
um an seinem 75. Geburtstag mit ihm einen Dankesgottesdienst zu feiern, was ihn sichtlich bewegte. 1961 trat er in den Orden der Barmherzigen Brüder ein, 1963 war seine erste Profess, 1989 beendete er sein Theologiestudium und erhielt die Priesterweihe und seit 2001 ist er ununterbrochen der Seelsorger im Münchner Krankenhaus. Von Patienten ist oft zu hören, dass er vor allem den besonderen Geist des Hauses verkörpere und dass sie regelrecht auf seine täglichen Besuche warten. Nach wie vor besucht Pater Johannes jeden Tag jeden Patienten der Klinik. Im
Anschluss an den Gottesdienst ehrten ihn die Mitarbeiter bei Kaffee und einer dreistöckigen Geburtstagstorte mit einem Gedicht und einem großen Speisenkorb, in den jede Station und Abteilung ihren Beitrag legte.
Seit sechs Jahren beteiligen wir uns am bundesweiten Boys‘ Day, der Jungs für Berufe interessieren soll, die überwiegend weiblich besetzt sind. In Pflegeberufen liegt der Frauenanteil bei
etwa 85%. Daher haben wir am Boys‘ Day 15 Jungs zu uns eingeladen, die die Pflege kennenlernen sollten. Dass man dabei viel Spaß haben kann zeigt unser Titelbild: Felix (ganz rechts), für den Tag ausgestattet mit einem Arztkittel und einem Stethoskop, wusste zwar schon vorher, dass er beruflich später in diese Richtung möchte, aber richtig begeistert dafür haben ihn an dem Tag bestimmt Stationsleiterin Karolin Breitinger und ihre Kollegen Bony Baby (2. v. rechts) und Daniel Janker.
KUNST AUS KINDERHAND: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 2 c der Grundschule an der Südlichen Auffahrtsallee präsentierten nicht nur ihre Werke zum Thema Frühling in der Palliativstation St. Johannes von Gott, sondern trugen für die Ausstellungsbesucher auch ein Gedicht von Christian Morgenstern vor.