Klinik für Innere Medizin I - Gastroenterologie, Hepatologie, Onkologie und Allgemeine Innere Medizin

Erstes Leberkrebszentrum in München mit DKG Zertifikat

(14.09.2018)

Qualitätssiegel der Deutschen Krebsgesellschaft für interdisziplinäre Hochleistungsmedizin am Krankenhaus Barmherzige Brüder

München, 13. September 2018. Das Leberkrebszentrum am Krankenhaus Barmherzige Brüder München wurde im Juni 2018 im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) von Onkozert erfolgreich zertifiziert. Damit wird die Qualität der engen Zusammenarbeit der Kliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie, für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und für Innere Medizin I – Gastroenterologie, Hepatologie und Onkologie durch externe Fachexperten bestätigt. Dazu Professor Dr. Christian Rust, Chefarzt der Inneren Medizin I und Leiter des Leberkrebszentrums: „Unser Schwerpunkt ist sowohl die Behandlung lebereigener Tumore, allen voran des Hepato- und Cholangiocellulären Carcinoms (HCC/CCC), als auch die Therapie von Lebermetastasen. Dabei legen wir besonderen Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit der medizinischen Kliniken, der Kooperationspartner, der niedergelassenen Ärzte sowie die Einbeziehung ambulanter sozialer Dienste und Selbsthilfegruppen.“ Sein Stellvertreter, Chirurgie-Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Johann Spatz, erklärt: „Wir bieten alle modernen, multimodalen Therapieansätze bei der Behandlung von Tumorerkrankungen der Leber an. Das Behandlungsspektrum umfasst hochkomplexe minimalinvasive sowie offene Operationen, zum Teil auch in der Kombination mit interventionellen Verfahren.“ Priv.-Doz. Dr. Tobias Jakobs, Chefarzt der Radiologie fügt hinzu:  „Die radiologische Klinik ergänzt das Angebot mit interventionell-radiologischen Therapien wie der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) und thermischen Ablationen (Mikrowelle, Radiofrequenz- oder Kryoablation) sowie der Pfortaderembolisation zur Wachstumsstimulation gesunder Leberanteile.“ Die Behandlungsstrategien werden individuell im interdisziplinären Tumorboard unter Einbindung der niedergelassenen Spezialisten festgelegt. Für Patienten mit einer Indikation zur Lebertransplantation besteht eine Kooperation mit der Chirurgischen Universitätsklinikam Klinikum Großhadern der LMU. „In dieser Kombination ermöglichen wir unseren Patienten die individuell bestmögliche Therapie basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen“, ergänzt Professor Rust.

Zusammen mit der zeitgleich erfolgten Rezertifizierung des bestehenden Darmkrebszentrums ist damit jetzt am Krankenhaus Barmherzige Brüder ein Viszeral-Onkologisches Zentrum (DKG) entstanden. Koordiniert wird das Leberkrebszentrum der Barmherzigen Brüder in München von der Internistin und Gastroenterologin Oberärztin Dr. Stefanie Surwald sowie Viszeralchirurg Oberarzt Dr. Alexander Gratz.

Jährlich erkranken über  9000 Menschen, davon etwa zwei Drittel Männer und ein Drittel Frauen, in Deutschland an Leberkrebs, wobei sich die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland, anderen europäischen Ländern und den USA in den letzten 35 Jahren verdoppelt hat. Als Grund dieser Entwicklung gelten unter anderem Leberzirrhosen auf dem Boden einer Fettleber bei zunehmendem Übergewicht in der Bevölkerung sowie chronische Hepatitis C-Infektionen. Die Zunahme der Leberkrebserkrankungen in Deutschland hat die Gründung spezialisierter Zentren notwendig gemacht. Derzeit gibt es in Deutschland 18 von Onkozert zertifizierte Leberkrebszentren, das Leberkrebszentrum des Krankenhauses Barmherzige Brüder ist das dritte in Bayern und das erste und bisher einzige in München mit Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft.